Regierung besteht auf Deutschtest für Familiennachzug aus Krisenländern

Symbolbild: Test schreiben
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Die Bundesregierung besteht einem Bericht zufolge auch dann auf einen Nachweis der Deutschkenntnisse für den Familiennachzug, wenn die Betroffenen in einem Krisengebiet ohne zertifizierte Sprachschule leben. Das geht aus einer Antwort der Regierung auf eine schriftliche Frage der Linken-Migrationspolitikerin Gökay Akbulut hervor, wie der „Spiegel“ am Donnerstag berichtete.

Akbulut hatte sich demnach auf einen konkreten Fall bezogen, bei dem eine Frau versuchte, aus dem Jemen zu ihrem in Deutschland lebenden Ehemann zu ziehen. Sie habe vergeblich eine Härtefallregelung gefordert.

Akbulut erkundigte sich laut „Spiegel“ bei der Bundesregierung, inwieweit diese beim Ehegattennachzug aus dem Jemen weiterhin auf einen Deutschnachweis bestehe – trotz Bürgerkrieg, Corona-Pandemie und fehlender Möglichkeiten, einen anerkannten Sprachkurs vor Ort zu belegen. Das Auswärtige Amt verwies demnach auf die Möglichkeit, durch Onlinekurse, Lehrbücher oder Audioangebote Deutsch zu lernen.

Sprachprüfungen könnten auch „in der Region“, also in Nachbarländern wie Saudi-Arabien oder Oman, erworben werden, hieß es demnach in der Antwort an Akbulut. Die Abgeordnete hält das aber wegen des Aufwands und möglicher Sicherheitsprobleme für unzumutbar.

Sie forderte, Ehegatten aus Kriegs- und Krisengebieten den Familiennachzug ohne Sprachtest zu ermöglichen. In Deutschland würden sie sich die geforderten Deutschkenntnisse „schnell und unkompliziert“ aneignen, sagte Akbulut dem „Spiegel“.

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