Viele Regionalflughäfen in Deutschland können laut einer Studie nur mit hohen Zuschüssen der öffentlichen Hand überleben. Nach Abzug der Subventionen wiesen zwölf der 14 untersuchten Flughäfen anhaltend negative Jahresergebnisse auf, erklärte das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), das die am Mittwoch veröffentlichten Studie für die Umweltorganisation BUND erstellte. Gründe dafür sind demnach oft rückläufige Passagierzahlen, Überkapazitäten, Ineffizienzen im Flughafensystem und regionaler Wettbewerb.
BUND und FÖS kritisierten die Subventionen als „klimapolitisch unverantwortlich“ und „Verschwendung von Steuergeldern für Flughäfen, die keinen verkehrspolitischen Nutzen haben und mit dem Angebot von Urlaubsflügen vor der Haustür die Klimakrise anheizen“. Die Nutzungszahlen stünden „in keinem Verhältnis zu Klimaschäden und den Subventionen“, erklärte der BUND-Vorsitzende Olaf Band.
Nur drei von 14 Regionalflughäfen haben demnach einen verkehrspolitischen Nutzen durch die Anbindung ihrer Region an den internationalen Flugverkehr. BUND und FÖS forderten deshalb „die sofortige Schließung der Hälfte der 14 untersuchten Regionalflughäfen“.
Der Flughafenverband ADV kritisierte die Studie scharf. Ein pauschales Urteil zur Daseinsberechtigung von kleineren Flughäfen anhand von rein betriebswirtschaftlichen Kennzahlen vorzunehmen, sei voreilig und greife zu kurz. Entscheidend seien die wirtschaftlichen Effekte in der Region, die durch den Flughafen erzielt würden.