Die US-Regierung hat ihre Sanktionen gegen den chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei ausgeweitet. 38 internationale Tochterfirmen, darunter auch aus Deutschland, wurden neu auf die Sanktionsliste gesetzt, wie das Handelsministerium in Washington am Montag mitteilte. Die US-Regierung wirft Huawei vor, durch seine internationalen Gesellschaften an Computerchips und andere Technologie aus den Vereinigten Staaten zu gelangen, obwohl der Konzern davon durch bereits bestehenden Sanktionen ausgeschlossen ist.
Insgesamt sind Huawei-Tochtergesellschaften in 21 Ländern betroffen, darunter in China, Brasilien, Argentinien, Frankreich, Singapur, Thailand und Großbritannien. Sie sind künftig wie der Mutterkonzern vom Erwerb von Software oder Technologie aus den USA ausgeschlossen, die in technischen Geräten verbaut sind.
Handelsminister Wilbur Ross kritisierte, Huawei habe zusammen mit seinen Tochterfirmen verstärkt versucht, an US-Technologie zu gelangen. Dies schade den Sicherheitsinteressen ebenso wie den außenpolitischen Interessen der USA. US-Präsident Donald Trump wiederholte am Montag im Sender Fox News den Vorwurf der Spionage an Huawei. Das chinesische Unternehmen reagierte zunächst nicht auf den Schritt der US-Regierung.
Huawei ist einer der weltweit größten Telekommunikationsausrüster und führend etwa bei der 5G-Technologie. In zahlreichen Ländern, darunter auch Deutschland, gibt es aber Sorgen, dass Huawei-Technik ein Einfallstor für chinesische Spionage oder Sabotage sein könnte. Die USA und Großbritannien haben das Unternehmen deshalb vom Aufbau ihrer 5G-Netze ausgeschlossen und üben Druck auf europäische Staaten aus, dies ebenfalls zu tun.