Mit einem Schweigemarsch haben Demonstranten in Stuttgart am Mittwoch an den sogenannten schwarzen Donnerstag vor zehn Jahren erinnert. Auf dem Höhepunkt der Proteste gegen den Bahnhofsneubau Stuttgart 21 wurden bei der Räumung des Schlossgartens durch die Polizei am 30. September 2010 nach offiziellen Angaben 160 Menschen verletzt. Nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart war der Polizeieinsatz damals rechtswidrig. Die Verletzten wurden vom Land Baden-Württemberg entschädigt.
Zehn Jahre nach der Eskalation erklärten die sogenannten Parkschützer nun, „jeder Kritikpunkt“ habe sich „seitdem bestätigt“. „Deshalb fordern wir weiter: Baustopp, Denkpause für alternative Konzepte mit Erhaltung des Kopfbahnhofs.“
Nach jüngsten Schätzungen wird der neue Bahnhof mindestens 8,2 Milliarden Euro kosten. Der Bundesrechnungshof nannte das Projekt im September 2019 „unwirtschaftlich“. Der unterirdische gelegene Bahnhofsneubau soll 2030 fertig gestellt sein.