Bundesregierung erfreut über Entlassung Nawalnys aus stationärer Behandlung

Bild: glomex

Die Bundesregierung hat sich erfreut über die Entlassung des vergifteten russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny aus der stationären Behandlung gezeigt. Die Regierung sei „sehr erleichtert“, dass sich sein Zustand so gut entwickelt habe, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Er machte aber keine Angaben zu Nawalnys Aufenthaltsort oder zu Schutzmaßnahmen. Dazu müssten der Kreml-Kritiker und sein Team sowie die Berliner Polizei befragt werden.

Einen Monat nach seiner Einlieferung in die Berliner Charité war Nawalny aus der stationären Behandlung entlassen worden. Der Gesundheitszustand des 44-Jährigen habe sich bis zu seiner Entlassung am Dienstag „soweit gebessert, dass die akutmedizinische Behandlung beendet werden konnte“, teilte das Universitätskrankenhaus mit. Die behandelnden Ärzte halten demnach eine vollständige Genesung „aufgrund des bisherigen Verlaufs und des aktuellen Zustandes“ von Nawalny für möglich. 

Der bekannte Kreml-Kritiker war am 22. August in die Charité eingeliefert worden, nachdem er zwei Tage zuvor während eines Flugs in Russland zusammengebrochen war. Nach Angaben der Bundesregierung wurde Nawalny „zweifelsfrei“ mit einem chemischen Nervenkampfstoff aus der sogenannten Nowitschok-Gruppe vergiftet. Moskau weist den Verdacht zurück, staatliche russische Stellen könnten Nawalny gezielt vergiftet haben.

Zu möglichen Sanktionen gegen Russland oder ein Aus für die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream 2 wollte sich Seibert nicht konkret äußern. Es geben keinen neuen Stand, sagte der Regierungssprecher. Deutschland sei in Kontakt mit seinen Partnern in der EU, wie Einlassungen Russlands zu bewerten seien. Seibert hob erneut hervor, dass die Tat in Russland begangen worden sei. An die russischen Behörden gehe deshalb der „dringliche Appell“, sich zu diesem Verbrechen zu erklären.

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