Die Bundesregierung lehnt angesichts weiterhin hoher Infektionszahlen Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen ab. Es gebe immer weniger Landkreise ohne Fälle, eine Zunahme der Hotspots und ein „diffuses Geschehen“, sagte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) am Mittwoch in Berlin anlässlich der Vorstellung der 100-Tage-Bilanz der Corona-App. Daher sei „kein Anlass gegeben, über weitere Lockerungen nachzudenken“.
Vielmehr müsse weiterhin über klare Beschränkungen gesprochen werden, „damit sich das Geschehen insgesamt weiter eindämmen lässt“. Bund und Länder wollen sich in der kommenden Woche zu erneuten Beratungen über die Beschränkungen in der Corona-Pandemie treffen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekräftigte unterdessen seinen Zeitplan für die neue Teststrategie sowie die Überarbeitung der Quarantäneregeln. Beides werde bis zum 15. Oktober weiterentwickelt, sagte Spahn. Am 1. November solle die digitale Einsteigekarte des Bundesverkehrsminsteriums folgen. Im Übrigen gebe es bereits eine gültige Teststrategie, die „sehr erfolgreich“ sei.
Nach Spahns Vorstellungen sollen sich Patienten mit Atemwegs-Symptomen künftig an Fieberambulanzen oder Schwerpunktpraxen wenden können. Damit soll eine Ausbreitung des Coronavirus in den Wartezimmern der Arztpraxen verhindert werden. Zudem soll es künftig Schnellsets geben, unter anderem in Pflegeheimen.