Der DGB pocht auf eine deutliche Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze. Die vor zwei Wochen von der Bundesregierung beschlossene Anpassung der Sätze müsse „deutlich angehoben“ werden, sagte das Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Anja Piel, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben).
In einem reichen Land wie Deutschland sei es „ein Skandal“, dass die viel zu niedrigen Regelsätze nicht einmal reichten, „um sich gesund und ausgewogen zu ernähren“, kritisierte die Gewerkschafterin. Für den Alltag der Betroffenen bedeuteten diese Sätze „extremen Mangel, Entbehrung und Ausgrenzung“.
Laut einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbands bewahren die derzeitigen Hartz-IV-Leistungen nicht vor Armut. Vor allem eine ausgewogene gesunde Ernährung sowie ein Mindestmaß an gesellschaftlicher Teilhabe ließen sich damit nicht bezahlen, teilte der Sozialverband mit.
Das Bundeskabinett hatte vor zwei Wochen die Anpassung der Hartz-IV-Sätze zum kommenden Jahreswechsel beschlossen. Demnach soll der monatliche Regelsatz für einen alleinstehenden Erwachsenen um sieben Euro auf 439 Euro steigen. Jugendliche ab 14 Jahren erhalten 367 statt 328 Euro. Für Kinder unter sechs Jahren steigt der Regelsatz von 250 auf 278 Euro. Die Summe für Kinder zwischen sechs und 14 Jahren bleibt unverändert bei 308 Euro.