Vor dem Landgericht Baden-Baden hat am Mittwoch der Prozess gegen einen ehemaligem Pfadfinderleiter wegen Vergewaltigung begonnen. Der heute 64-jährige Deutsche soll zwischen 1983 und 1987 als erwachsender Leiter einer Pfadfindergruppe in der baden-württembergischen Stadt mehrere jugendliche Pfadfinder genötigt haben, ein damals zwischen sieben und elf Jahre altes Mädchen, das ebenfalls Mitglied der Pfadfindergruppe war, nackt auszuziehen, festzubinden und zu vergewaltigen.
Um die Tat zu vertuschen, soll der Mann die Beteiligten mit einem sogenannten Pfadfinderschwur zum Schweigen verpflichtet haben. Das Opfer der Tat zeigte den Mann im Oktober 2017 an. Im Rahmen der Ermittlungen traten zahlreiche weitere als Pfadfinderübungen getarnte Missbrauchstaten an Kindern und Jugendlichen zu Tage, die wegen Verjährung aber nicht mehr angeklagt werden konnten. Die damals jugendlichen mutmaßlichen Mittäter aus der Pfadfindergruppe konnten bisher nicht ermittelt werden.