Georg Maier zum Spitzenkandidaten der Thüringer SPD gekürt

Georg Maier - Bild: Steffen Prößdorf / CC BY-SA
Georg Maier - Bild: Steffen Prößdorf / CC BY-SA

Thüringens Innenminister Georg Maier ist neuer SPD-Landeschef in Thüringen. Auf einem Landesparteitag in Bad Blankenburg wurde der 53-Jährige am Samstag mit 82,7 Prozent der Stimmen zum Nachfolger des bisherigen Parteichefs Wolfgang Tiefensee gewählt, der aus Altersgründen nicht mehr antrat. Maier führt seine Partei außerdem als Spitzenkandidat in den Landtagswahlkampf. In Thüringen sind für den 25. April kommenden Jahres Neuwahlen geplant.

Maiers Wahl verzögerte sich am Samstag, da der 53-Jährige im Kreißsaal war, wie der MDR berichtete: Seine Lebensgefährtin brachte demnach eine Tochter zur Welt.

Maier ist ein politischer Quereinsteiger. Der in Singen geborene Diplomkaufmann arbeitete viele Jahre im Bankensektor, bevor er den Weg in die Politik fand. Seit 2009 ist Maier SPD-Mitglied, seit 2016 gehört er dem Landesvorstand an.

2015 wurde er Staatssekretär im Thüringer Wirtschaftsministerium. Zwei Jahre später wechselte er an die Spitze des Innenministeriums, nachdem sein Amtsvorgänger Holger Poppenhäger (SPD) aufgrund heftiger Querelen um die geplante Gebietsreform seinen Posten räumen musste.

Heute gilt Maier als einer der profiliertesten Politiker in Thüringen. Als Innenminister in der rot-rot-grünen Landesregierung von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) musste er sich wiederholt mit großen Rechtsrockkonzerten in dem Bundesland und mit Drohungen gegen Politiker auseinandersetzen.

Als Vorsitzender der Innenministerkonferenz von Bund und Ländern sind für Maier in diesem Jahr vor allem die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Beschränkungen das beherrschende Thema, aber auch die Flüchtlingspolitik.

Maier und weitere SPD-Landesinnenminister drängen seit längerem bei Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) auf die Aufnahme zusätzlicher Flüchtlinge. Zudem unterstützt Maier den Vorstoß von Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) für eine Studie zu Rassismus bei der Polizei, die Seehofer bislang ablehnt.

Vor einer Woche hatte bereits die Thüringer CDU mit Christian Hirte ihren Spitzenkandidaten für die Landtagswahl gekürt. Der ehemalige Ostbeauftragte der Bundesregierung wurde zudem zum Landesvorsitzenden gewählt.

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