Mordprozess in Stuttgart 25 Jahre nach mutmaßlicher Tat begonnen

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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Vor dem Stuttgarter Landgericht hat 25 Jahre nach dem Mord an einer Passantin der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Beim Prozessauftakt am Mittwoch wurde die Mordanklage gegen den inzwischen 70-Jährigen verlesen, wie ein Gerichtssprecher sagte. Der Angeklagte soll die damals 35-Jährige im Sommer 1995 in Sindelfingen nahe einer S-Bahnstation mit mehreren Messerstichen in die Brust heimtückisch getötet haben.

Die Frau wurde auf dem Heimweg von ihrer Arbeit überfallen. Eine Sonderkommission ermittelte monatelang ohne Erfolg. Der nun Angeklagte wurde bereits kurz nach der Tat überprüft, weil sein Auto in der Nähe des Tatorts gesehen worden war. Ein Tatverdacht ließ sich damals jedoch nicht erhärten. Über den Fall wurde damals auch in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ berichtet.

Die Ermittler identifizierten den mutmaßlichen Täter dann mit Hilfe archivierter DNA-Spuren im Februar dieses Jahres bei einer Routineüberprüfung des Falls durch ein Speziallabor des Landeskriminalamts. Er wurde in der Zwischenzeit wegen anderer Gewalttaten verurteilt, sodass den Ermittlern seine DNA zum Abgleich zur Verfügung stand.

In dem Prozess sollen drei Zeugen zu Wort kommen, die den Täter damals sahen, inzwischen allerdings im Ausland leben und mittels Videokonferenz aussagen sollen. Für den Prozess sind 21 Verhandlungstage bis Februar 2021 geplant.

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