TÜV-Verband kritisiert Corona-Schutzmaßnahmen in Bussen

Symbolbild: Busse
Symbolbild: Busse

Der TÜV-Verband hat „Bastellösungen“ aus transparenter Folie zum Schutz von Busfahrern gegen Covid-19-Infektionen scharf kritisiert. „Der freie und äußerst wichtige Blick nach rechts wurde durch Falten und extreme Spiegelungen erschwert bis unmöglich gemacht“, zitiert die „Welt am Sonntag“ aus dem „Bus-Report“ des Verbandes. „Dass es infolgedessen nicht zu schwersten Unfällen kam, dürfte purer Zufall sein.“

Als erste Schutzmaßnahme gegen das Ansteckungsrisiko hatten viele Nahverkehrsunternehmen den Bereich der Fahrer provisorisch abgetrennt, mitunter mit durchsichtigen Duschvorhängen. Inzwischen werden in die Linienbusse professionelle Trennscheiben eingebaut, unter anderem auf Anregung der Prüfer.

„Der TÜV hat technische Anforderungen erarbeitet, wie Trennscheiben in Bussen und Taxis installiert werden können, um die Fahrer zu schützen und damit die Betriebserlaubnis der Busse nicht erlischt“, sagte der Leiter des Geschäftsbereichs Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband, Richard Goebelt, dem Blatt. Diese Regelungen würden in den kommenden Wochen wohl auch gesetzlich festgeschrieben.

Aus Sicht der Betreiber ist vor allem die Frischluftzufuhr entscheidend im Kampf gegen das Coronavirus. „Ein Luftaustausch mit Frischluft ist grundsätzlich besser als eine Luftfilterung beziehungsweise Umwälzung verbrauchter Luft“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen, Oliver Wolff, der „WamS“. Wenn sich an Haltestellen mehrere oder alle Türen öffnen, sei „eine sehr hohe und vor allem dauerhafte Frischluftzufuhr gewährleistet“.

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