Angesichts des dramatischen Anstiegs der Corona-Infektionszahlen mehren sich die Stimmen für eine Verschiebung des bislang Anfang Dezember geplanten CDU-Bundesparteitags. Nach anderen CDU-Politikern warnte auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag, derzeit seien die Infektionszahlen für eine solche Veranstaltung „viel zu hoch“.
Auf dem Parteitag soll ein Nachfolger für die scheidende CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer gewählt werden. Vor Altmaier hatte sich auch CDU-Präsidiumsmitglied Mike Mohring für eine Verschiebung des Kongresses ausgesprochen.
Altmaier riet auch zur Zurückhaltung bei der Nominierung eines Kanzlerkandidaten der CDU/CSU für die Bundestagswahl im kommenden September. „Wir sollten uns in den nächsten Monaten auf das konzentrieren, was Vorrang hat: Gesundheit und wirtschaftlicher Aufschwung“, sagte der Wirtschaftsminister.
„Die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur kommt im April oder Mai noch früh genug“, hob Altmaier weiter hervor. Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger habe derzeit andere Sorgen.
Um die Nachfolge von Kramp-Karrenbauer bewerben sich NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, der frühere Umweltminister Norbert Röttgen und Ex-Fraktionschef Friedrich Merz. Neben einer Verschiebung des Parteitages wird derzeit auch über dessen weitere Verkürzung, über eine dezentrale Veranstaltung sowie über eine Vorsitzendenwahl per Brief diskutiert.