EU-Kommission reserviert eine halbe Million weiterer Dosen Remdesivir

Symbolbild: Remdesivir
Symbolbild: Remdesivir

Die EU-Kommission hat 500.000 weitere Dosen des Corona-Mittels Remdesivir bei dem US-Pharmahersteller Gilead reserviert. Die 27 EU-Länder sowie Großbritannien, Norwegen, Island, Liechtenstein und sechs Balkanländer könnten die Mittel nun in Brüssel beantragen, erklärte die Behörde am Mittwoch. Das Medikament unter dem Markennamen Veklury soll zur beschleunigten Genesung bei schweren Corona-Verläufen eingesetzt werden. 

Das antivirale Präparat Remdesivir erhielt Anfang Juli im Schnellverfahren eine bedingte Marktzulassung für die Europäische Union. Die Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) empfiehlt Remdesivir für die Behandlung von erwachsenen Corona-Patienten sowie von Jugendlichen ab zwölf Jahren, die an einer Lungenentzündung leiden und mit Sauerstoff versorgt werden müssen.

Die Lieferung einer ersten Bestellung von mehr als 33.000 Dosen des Mittels sei im August angelaufen. Die Medikamente im Wert von 70 Millionen Euro wurden demnach durch Corona-Soforthilfen aus dem EU-Haushalt finanziert und auf die Mitgliedstaaten und Großbritannien verteilt. Zur Finanzierung der neuen Bestellung machte die Kommission zunächst keine Angaben. 

Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) beruht der Nutzen von Remdesivir vor allem auf einer statistisch signifikanten Verkürzung der Genesungszeit – vor allem bei Patienten, denen Sauerstoff zugeführt wird. Laut RKI sollte Remdesivir maximal zehn Tage lang verabreicht werden und erstmals in der Frühphase der Corona-Erkrankung eingesetzt werden. Ein späterer Behandlungsbeginn könnte demnach möglicherweise nachteilig sein. Der mit dem neuartigen Coronavirus infizierte US-Präsident Donald Trump wurde unter anderem auch mit Remdesivir behandelt.

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