Das Europaparlament hat der Ernennung der Irin Mairead McGuinness zur neuen EU-Finanzkommissarin zugestimmt. Die 61-Jährige erhielt am Mittwoch in Brüssel 583 Ja-Stimmen, 75 Abgeordnete votierten gegen sie, 37 enthielten sich. Ebenfalls mit breiter Mehrheit billigte die Volksvertretung, dass Kommissionsvize Valdis Dombrovskis künftig das Handelsressort übernimmt.
Die Veränderungen in der EU-Kommission waren nötig geworden, nachdem der ehemalige irische Handelskommissar Phil Hogan wegen Verstößen gegen die Corona-Auflagen in seinem Heimatland zurückgetreten war. Dublin nominierte daraufhin zwei Kandidaten für seine Nachfolge, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen entschied sich für McGuinness.
Sie sollte aber nicht das Handelsressort von ihrem Vorgänger übernehmen, sondern für Finanzdienstleistungen zuständig sein. Den Außenhandel betreut fortan Vizepräsident Dombrovskis, der dafür die Bereiche Finanzdienstleistungen und Kapitalmarkt an McGuinness abgibt.
Der ehemalige lettische Regierungschef war schon unter Präsident Jean-Claude Juncker seit 2014 in der EU-Kommission. In von der Leyens Behörde betreut er als Vizepräsident eine Reihe von Bereichen, für die auch andere Kommissare zuständig sind.
McGuinness saß bislang für die liberal-konservative irische Partei Fine Gael im EU-Parlament, wo sie fraktionsübergreifend hohes Ansehen genießt. Vor ihrer Politikkarriere arbeitete sie als Journalistin und erwarb ein Diplom in Buchhaltung und Finanzwesen.