Forderungen nach mehr Schutz für jüdische Einrichtungen nach Attacke in Hamburg

Symbolbild: Synagoge
Symbolbild: Synagoge

Nach der antisemitischen Spaten-Attacke eines psychische kranken Mannes auf einen Besucher einer Hamburger Synagoge halten die Forderungen nach stärkeren Sicherheitsvorkehrungen an. Die Polizei müsse bei Veranstaltungen in Synagogen „jederzeit einsatzbereit“ sein, sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Dienstag. Angesichts der Lage sei dies die einzige Möglichkeit.

Ein 29-Jähriger hatte am Sonntag in Hamburg einen 26-Jährigen vor einer Synagoge in Hamburg mit einem Klappspaten attackiert und schwer am Kopf verletzt. Er wurde noch vor Ort festgenommen. Die Ermittlungsbehörden stufen ihn wegen einer psychischen Krankheit als nicht oder nur sehr bedingt schuldfähig ein. Er befindet sich aufgrund eines richterlichen Beschlusses in einer Psychiatrie.

Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nach eigenen Angaben wegen eines mutmaßlich antisemitisch motivierten Mordversuchs sowie gefährlicher Körperverletzung. Während der Tat hatte der Verdächtige, der in Hamburg wohnte, demnach unter einen Zettel mit einem handgemalten Hakenkreuz in einer Hosentasche. Außerdem trug während der Attacke auf sein Opfer eine Bundeswehruniform.

Einem „Spiegel“-Bericht zufolge ging der in Kasachstan geborene Tatverdächtige 2016 als freiwillig Wehrdienstleistender zur Bundeswehr, absolvierte dort eine militärische Grundausbildung und wurde danach als Sanitäter eingesetzt. Wie das Magazin am Montag weiter berichtete, soll er 2019 erneut in seinem früheren Wohnheim für Spätaussiedler in Berlin aufgetaucht sein und einen „desolaten Eindruck“ gemacht haben. Demnach soll dort im November 2019 der sozialpsychiatrische Dienst eingeschaltet worden sein.

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