Der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, hält eine Absage des ohnehin gekürzten Parteitags als Präsenzveranstaltung am Freitag in Erfurt für wahrscheinlich. „Angesichts der Lage kann ich mir nicht vorstellen, dass der Parteitag normal zusammenkommt – auch nicht für einen Tag“, sagte Bartsch am Montag in der Sendung „Frühstart“ von RTL und n-tv. Erfurt gilt seit Samstag als Corona-Risikogebiet, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei über 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner.
In dieser Situation werde es „ausgesprochen schwierig, wirklich einen Parteitag, der dann doch bis zu 600 Leute in einer Halle zusammenfasst“, zu organisieren, sagte Bartsch. Noch am Montag oder spätestens am Dienstag werde über eine mögliche Absage entschieden.
Auch Linken-Bundesgeschäftsführer Jörg Schindler hatte am Wochenende eine komplette Absage nicht ausgeschlossen. Falls der Parteitag stattfindet, soll er nach dem jetzigen Zeitplan um 14.00 Uhr beginnen und am selben Tag abends gegen 23.00 Uhr enden. In dieser Zeit soll neben den neuen Parteivorsitzenden auch ein neuer Vorstand gewählt werden.
Um die Nachfolge der Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger, die nicht erneut antreten, bewerben sich die Linken-Politikerinnen Janine Wissler und Susanne Hennig-Wellsow.