Kanzleramtsminister Braun wirbt um Verständnis für neuen Teil-Lockdown

Helge Braun - Bild: Achim Melde/Bundestag
Helge Braun - Bild: Achim Melde/Bundestag

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hat um Verständnis für den teilweisen bundesweiten Lockdown im Kampf gegen die Corona-Krise geworben. Durch die im vergangenen halben Jahr zeitweise relativ niedrigen Infektionszahlen in Deutschland hätten sich viele in Sicherheit geglaubt, sagte Braun am Donnerstag im ARD-„Morgenmagazin“. Die zweite Welle der Pandemie sei aber in der Lage, „binnen sechs Wochen die Krankenhäuser zu füllen und das Gesundheitsystem zu überlasten“.

Angesichts stark steigender Infektionszahlen hatten sich Bund und Länder am Mittwoch auf einen vierwöchigen neuen Teil-Lockdown im Monat November verständigt, der in erster Linie für den Freizeit- und Kulturbereich gilt. Gaststätten, Sportstätten, Theater, Kinos und ähnliche Einrichtungen müssen ab kommenden Montag schließen. Für private Treffen im öffentlichen Raum gilt eine Höchstgrenze von zehn Menschen aus maximal zwei Haushalten.

Braun sagte, diese Maßnahmen entsprächen der Strategie, die Lage bis zu dem für viele Wirtschaftszweige extrem wichtigen Dezember zu stabilisieren. Der Weihnachtsmonat sei für zahlreiche Branchen der bedeutendste des Jahres. Auch mit Blick auf das Privatleben sei Weihnachten seht wichtig. Die Informationen besagten, „dass wir genau den November brauchen“. Von den neuerlichen Maßnahmen betroffene Branchen würden vom Staat dafür finanziell unterstützt.

Braun warb zudem erneut um die Unterstützung der Bevölkerung. Es handle sich um eine nationale „Gesundheitsnotlage“. Politik und Bürger könnten die Krise nur gemeinsam bewältigen. Er erinnerte an die breite Unterstützung für den ersten Lockdown im Frühjahr. Viele Menschen seien bereitwillig zu Hause geblieben. „Diese Stimmung brauchen wir jetzt wieder, sagte der Bundesminister. 

Auch die oftmals zu hörende Auffassung, die Wirtschaft leide bei weniger einschneidenden Maßnahmen weniger, sei „wahrscheinlich komplett falsch“. Vielmehr sei das Gegenteil richtig. Dort, wo die Infektionszahlen hoch seien, seien auch die Schäden größer.

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