Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat Häme angesichts der Covid-19-Erkrankung von US-Präsident Donald Trump kritisiert. „Wenn es um die Person geht, wenn es ums Überleben geht, dann hat Schadenfreude keine Berechtigung“, sagte Maas am Sonntagabend der Internetsendung „Bild live“. Hämische Botschaften schadeten nicht nur der Kommunikation, „sondern am Ende auch der demokratischen Kultur“.
Zu den Spekulationen um Trumps Gesundheitszustand sagte Maas, für ihn sei entscheidend, „wie es dem amerikanischen Präsidenten geht und welche Auswirkungen das auf seine Administration“ habe. „Ob der an der Sauerstoffflasche hing oder nicht, ist für mich primär nicht die wichtigste Botschaft.“
Nach allem, was aus den USA zu hören sei, werde in Aussicht gestellt, dass Trump „in einigen Tagen wieder zurück ins Büro kommen könnte“, sagte Maas. „Und das wäre eine außerordentlich gute Entwicklung.“
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck zeigte sich in der Sendung skeptisch darüber, ob eine frühe Entlassung Trumps aus dem Krankenhaus sinnvoll sei. „Medizinisch ist es wahrscheinlich besser, wenn er sich mehr auskurieren würde“, sagte der Mediziner.
Streeck äußerte sich auch zu den Medikamenten, mit denen Trump im Militärkrankenhaus Walter Reed vor den Toren Washingtons behandelt wird. Der Antikörper-Cocktail Regeneron, den Trump bekommen habe, sei noch nicht zugelassen, betonte Streeck. „Zusätzlich bekommt er ein Kortison. Das wird meistens bei Verläufen gegeben, bei denen eine Sauerstofftherapie gebraucht wird.“