Mittelstand erwartet Corona-Pleitewelle spätestens nach der Bundestagswahl

Symbolbild: Insolvenz
Symbolbild: Insolvenz

Angesichts der neuen Welle von Corona-Infektionen fürchtet der Mittelstandsverband eine Pleitewelle spätestens nach der kommenden Bundestagswahl. Er erwarte eine starken Zunahme der Unternehmensinsolvenzen und einen „massiven Verlust von Arbeitsplätzen“, sagte der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven, der „Augsburger Allgemeinen“ vom Montag. In diesem Herbst werde die Insolvenzwelle „noch nicht in der Breite sichtbar werden“, sagte er mit Blick auf die bis Ende Dezember ausgesetzte Insolvenzantragspflicht. 

„Hier drängt sich mir der Verdacht auf, dass die Politik versucht, die drohende Pleitewelle im Mittelstand – und damit einen starken Anstieg der Arbeitslosigkeit – so lange wie möglich aufzuschieben, am besten bis nach der Bundestagswahl“, sagte der Mittelstandspräsident weiter. 

Er warnte zudem vor einem zweiten Lockdown: „Das wäre der wirtschaftliche GAU für unser Land. Bei einem zweiten Lockdown würde die Zahl der Insolvenzen dramatisch steigen – und damit die Arbeitslosigkeit.“ Die Bundesregierung habe es nun in der Hand, ob der „Worst Case“ eintrete. Sie müsse jetzt den Mut für radikale Reformen aufbringen, vor allem für eine Unternehmens- und Einkommensteuerstrukturreform, forderte Ohoven.

Der Mittelstand erwarte hier einen „klaren Maßnahmenplan“ zur Entlastung der Unternehmen, um Investitionen und damit Wachstum zu fördern. Ohoven nannte die Abschaffung des Soli für alle, Senkung der Stromsteuer und einen einheitlichen Mehrwertsteuersatz von 15 Prozent auf Dauer.

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