Vor dem Hintergrund des Konflikts um Gas-Erkundungen im Mittelmeer haben sich Griechenland und die Türkei auf einen Mechanismus zur militärischen Konfliktvermeidung verständigt. Wie die Nato mitteilte, trat die bilaterale Vereinbarung am Donnerstag in Kraft. Der Mechanismus solle „das Risiko von Zwischenfällen und Unfällen im östlichen Mittelmeer verringern“. Er beinhalte auch die Schaffung einer „Hotline“, um Konflikte im See- und Luftraum leichter zu entschärfen.
Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Sowohl die EU-Mitglieder Griechenland und Zypern als auch die Türkei erheben Anspruch auf die betreffenden Seegebiete; Ankara und Athen untermauerten diesen auch durch die Entsendung von Kriegsschiffen. Dies hat in der Nato und der EU die Sorge vor militärischen Zwischenfällen zwischen beiden Seiten geweckt.
Griechenland und die Türkei hatten Anfang September Gespräche innerhalb der Nato zur Konfliktvermeidung begonnen. Der nun vereinbarte „Schutzmechanismus“ könne helfen, „Raum für diplomatische Bemühungen zur Lösung des zugrunde liegenden Streits zu schaffen“, erklärte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Er werde mit beiden Nato-Mitgliedern „in engem Kontakt“ bleiben.