Neuseeländer stimmen mit großer Mehrheit für Legalisierung der Sterbehilfe

Symbolbild: Sterben
Symbolbild: Sterben

Mit großer Mehrheit haben die Neuseeländer für die Legalisierung der Sterbehilfe gestimmt. Mehr als 65 Prozent sprachen sich für die Regelung zur aktiven Beendigung des Lebens unheilbar kranker Erwachsener durch Ärzte aus, wie die am Freitag veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse der Abstimmung zeigten. Befürworter sprachen von einem Sieg der „Würde“. 

Das für den Gesetzgeber bindende Referendum fand zeitgleich mit der Parlamentswahl am 17. Oktober statt. „Tausende Neuseeländer, die einen qualvollen Tod hätten erleiden können, werden die Wahl, die Würde, die Kontrolle und die Autonomie über ihren eigenen Körper haben, geschützt durch die Rechtsstaatlichkeit“, sagte der Abgeordnete David Seymour. Das Gesetz zur Sterbehilfe wird im November 2021 in Kraft treten.

Die Sterbehilfe-Debatte in Neuseeland war durch den Fall der Anwältin Lecretia Seales angestoßen worden, die 2015 an einem Gehirntumor starb. Am Tag ihres Todes lehnte ein Gericht ihren mehrere Jahre zurückreichenden Antrag auf das Recht zu sterben ab. 

Neuseeland wird sich mit der Legalisierung der Sterbehilfe einer Handvoll Staaten auf der ganzen Welt anschließen. Die Niederlande und Belgien waren im Jahr 2002 die weltweit ersten Länder, welche die Sterbehilfe erlaubten. Es folgten Luxemburg, Kolumbien und Kanada. Auch in Teilen der USA und Australien ist die Sterbehilfe legal. 

In einer weiteren Abstimmung stimmten die Bürger Neuseelands über die Legalisierung von Cannabis als Freizeitdroge ab. Das Ergebnis fiel deutlich knapper aus: Rund 53 Prozent lehnten den Vorschlag ab, 46 Prozent waren dafür. 

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