Die Forderung von Unionsabgeordneten nach einer Verlängerung der Weihnachtsferien wegen der Corona-Pandemie stößt auf Widerspruch: Der Vorschlag sei „grotesk und kommt zur Unzeit“, sagte die stellvertretende FDP-Chefin Katja Suding am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Für derartige Überlegungen gebe es keine Grundlage: „Schulen sind keine Hotspots, das haben die letzten Monate eindeutig gezeigt.“ Auf keinen Fall dürften die Schulen erneut flächendeckend schließen.
Nach den langen Schulschließungen im Frühling seien „Eltern und Familienangehörige erschöpft“, sagte die Bildungsexpertin. Den Lehrkräften sei es „nicht zuzumuten, zu Ostern und im Sommer faktisch durchgehend zu unterrichten“. Suding bezog sich damit auf den Vorschlag, andere Ferien wie etwa die Sommerferien zu verkürzen.
Suding forderte, dass der Staat eine „Bildungs- und Betreuungsgarantie“ abgibt. „Mit regelmäßigem Lüften, leistungsfähigen Raumlüftern, kleineren Klassengrößen und digitalem Unterricht von zu Hause für ältere Schulkinder muss der Unterricht aufrecht erhalten werden.“
Bundestagsabgeordnete der Union hatten zuvor eine deutliche Verlängerung der Weihnachtsferien und eine Verkürzung der Sommerferien vorgeschlagen. Der CDU-Abgeordnete Christoph Ploß, der auch Landesvorsitzender seiner Partei in Hamburg ist, sagte der „Bild“-Zeitung, um Schülerinnen und Schüler besser zu schützen, solle über eine Verlängerung der Weihnachtsferien „um zwei bis drei Wochen“ nachgedacht werden. Die Ferien im Sommer könnten dann entsprechend gekürzt werden.
Der CSU-Abgeordnete Stephan Pilsinger regte sogar bis zu vier Wochen längere Weihnachtsferien mit entsprechender Kürzung über Ostern und im Sommer an. „Das Wohl der Schüler und Lehrer muss im Vordergrund stehen“, betonte er gegenüber der „Bild-Zeitung.