Tichanowskaja ruft Ausland zu Unterstützung für Proteste in Belarus auf

Bild: glomex

Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hat das Ausland  aufgerufen, die Protestbewegung in Belarus weiter zu unterstützen. Wichtig sei eine Vermittlung, damit endlich ein Dialog zwischen der Regierung von Machthaber Alexander Lukaschenko und der Opposition zustande komme, sagte Tichanowskaja am Dienstag in Berlin. Dabei hoffe sie auch auf Unterstützung durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Tichanowskaja rief das Ausland auf, zur Lage in Belarus klar Stellung zu beziehen und den Druck auf Lukaschenko aufrecht zu erhalten. Der nach einer von Betrugsvorwürfen überschatteten Präsidentschaftswahl zum Sieger ausgerufene Lukaschenko dürfe nicht als legitimes Staatsoberhaupt anerkannt werden, die EU-Sanktionsliste gegen die politische Führung müsse umgesetzt und erweitert werden. 

Gleichzeitig müssten die Demonstrationen und Streiks gegen Lukaschenko in Belarus selbst fortgesetzt werden, sagte Tichanowskaja. 

Am Nachmittag empfängt Merkel die belarussische Oppositionspolitikerin im Kanzleramt (15.00 Uhr). Mit dem Treffen will die Kanzlerin nach den Worten ihres Sprechers ihre Unterstützung für einen Dialog in Belarus deutlich machen. Im Anschluss trifft sich Tichanowskaja außerdem mit Vertretern der Grünen und der Union. 

In Belarus dauern die Proteste seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl vom 9. August an. Angesichts des brutalen Vorgehens der Sicherheitskräfte gegen Regierungskritiker war die Oppositionskandidatin Tichanowskaja kurz nach der Wahl ins Exil nach Litauen geflohen. Die EU erkennt den von den belarussischen Behörden proklamierten Wahlsieg Lukaschenkos nicht an.

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