Mehr Geld für den öffentlichen Nahverkehr und ein Gipfeltreffen bei der Bundesregierung: Ein breites Bündnis aus Verbänden, Organisationen und Gewerkschaften hat anlässlich der Verkehrsministerkonferenz im Saarland am Mittwoch mehr Engagement für eine Verkehrswende und höhere Investitionen in Busse, Bahnen und Personal angemahnt. Die Bundesregierung müsse deshalb einen ÖPNV-Gipfel ansetzen. Nach Angaben des Bündnisses begrüßte die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Saarlands Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD), diese Initiative und sagte ihre Unterstützung zu.
Dem Bündnis angeschlossen haben sich unter anderem die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die Klimaschutzbewegung Fridays for Future, die Umweltschutzorganisation BUND, der ökologisch orientierte Verkehrsclub VCD und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Für das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels im Kampf gegen die Erderwärmung sei eine „sofortige sozial-gerechte Mobilitätswende, die den ÖPNV in den Fokus stellt“ nötig, forderte Fridays-for-Future-Sprecherin Helena Marschall.
Die Bedingungen dafür müssten durch „massive Investitionen“ in den öffentlichen Nahverkehr geschaffen werden. Besonders im Vordergrund müssten dabei „die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten stehen – sie verdienen als grüne und systemrelevante Jobs der Zukunft Anerkennung“, forderte Marschall.
„Wir brauchen einen ÖPNV-Gipfel statt immer weiterer Autogipfel, um den Verkehr auf das Gleis Richtung Klimaneutralität zu setzen“, erklärte die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann. Die stellvertretende Verdi-Bundesvorsitzende Christine Behle betonte, mehr Klimaschutz gelinge „nur durch eine echte Verkehrswende und mehr ÖPNV“.
Auf der Tagesordnung der Verkehrsministerkonferenz, die am Mittwoch und Donnerstag per Schaltkonferenz tagt, stehen diverse verkehrspolitische Themenfelder – darunter neben der Verbesserung der Verkehrssicherheit in Deutschland auch die Stärkung des Schienenverkehrs und der Bereich Mobilität und Klimaschutz.