AOK-Studie belegt mehr tödliche Schlaganfälle in Corona-Lockdown

Schlaganfall
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Eine AOK-Studie hat einen Anstieg tödlich verlaufener Schlaganfälle während des Corona-Lockdowns belegt. Die Zahl der in diesem Frühjahr innerhalb von 30 Tagen nach einem Hirninfarkt oder einer Hirnblutung verstorbenen AOK-Patienten lag bei 740, wie die Krankenkasse am Mittwoch mitteilte. Dies waren demnach 26 Todesfälle mehr als im Frühjahr 2019. Demnach kamen während des Lockdowns zwar weniger Schlaganfallpatienten in die Kliniken, die Sterblichkeitsrate stieg aber deutlich von zwölf auf 15 Prozent.

Die AOK nimmt als Grund für die erhöhte Sterblichkeit an, dass die Patienten zu spät ins Krankenhaus kamen. Jürgen Klauber, Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK, erklärte, „die Angst vor einer Covid-19-Infektion könnte gerade Patienten mit leichteren Beschwerden davon abgehalten haben, sich ins Krankenhaus zu begeben“. Diese Sorge müsse „den Patienten genommen werden, denn bei der Behandlung von Herzinfarkt und Schlaganfall zählt wirklich jede Minute“.

Die höhere Sterblichkeit war laut AOK auch kein statistischer Ausreißer, sie lag demnach auch im Vergleich zum Frühjahr 2018 höher. In den Kliniken selbst sei die Versorgung im Vorjahresvergleich trotz des Corona-Lockdowns nicht eingeschränkt gewesen, im Gegenteil seien die Prozesse in den Kliniken schneller und glatter verlaufen als im Frühjahr 2019. 

Die im Vorjahresvergleich erhöhte Sterblichkeit betraf Todesfälle älterer Frauen. Während des Lockdowns vom 16. März bis 5. April starben 368 bei der AOK versicherte Frauen im Alter von über 80 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls – im Frühjahr 2019 waren es nur 327 Frauen gewesen.

Insgesamt ließen sich der Studie zufolge deutlich weniger Erkrankte mit Symptomen seines Herzinfarkts oder Schlaganfalls im Krankenhaus behandeln. So ging nach der Auswertung im Frühjahr die Zahl der Patienten mit leichten Schlaganfallsymptomen um 35 Prozent zurück, die derjenigen mit schweren Symptomen um 15 Prozent.

Bei den Behandlungen schwerer Herzinfarkte nahm die Zahl der behandelten Fälle um 24 Prozent ab, bei leichten Infarkten sogar um 29 Prozent. Aber auch bei Herzinfarkten erhöhte sich die Sterblichkeit.

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