Bundesregierung verlängert KfW-Sonderkreditprogramm bis Juni 2021

Symbolbild: Bundeskanzleramt bei Dämmerung
Symbolbild: Bundeskanzleramt bei Dämmerung

Angesichts der verschärften Corona-Krise hat die Bundesregierung das Sonderkreditprogramm der staatlichen Förderbank KfW für kleine und mittlere Unternehmen verlängert. Das Programm werde bis zum 30. Juni nächsten Jahres ausgeweitet, teilten das Bundeswirtschaftsministerium, das Finanzministerium und die KfW am Freitag mit. Die Europäische Kommission müsse der Verlängerung allerdings noch zustimmen.

Das Sonderprogramm der KfW beinhaltet unterschiedliche Kreditformen für den Mittelstand. Die KfW haftet zu 80 bis 90 Prozent für die Kredite, die Garantie übernimmt der Bund. Ziel ist es, Banken, Sparkassen und anderen Finanzierungspartnern die Kreditvergabe an die kriselnden Unternehmen zu erleichtern. Die Risikoprüfungen wurden vereinfacht.

Daneben wurde den Angaben zufolge auch das Schnellkreditprogramm der KfW bis Juni verlängert. Zudem wurde demnach das Schnellkreditprogramm auf Soloselbstständige und Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten ausgeweitet. 

Über die Hausbanken können die Unternehmen diese KfW-Kredite mit einer Höhe von bis zu 300.000 Euro beantragen, abhängig von dem im Jahr 2019 erzielten Umsatz. Der Bund übernimmt dafür das vollständige Risiko und stellt die Hausbanken von der Haftung frei. 

„Der Schutzschirm bleibt weit geöffnet, wir stemmen uns mit voller Kraft gegen die Krise“, erklärte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Mit den KfW-Kreditprogrammen habe Deutschland „international Standards gesetzt“ und sei so „vergleichsweise gut durch die Krise gekommen“.

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erklärte, die Bundesregierung lasse die Unternehmen und deren Beschäftigte angesichts der aktuellen Lage „nicht allein“. „Mit der Öffnung des KfW-Schnellkredits für Kleinstunternehmen und Soloselbstständige können nun alle Unternehmen schnell und unbürokratisch Liquidität erhalten“, erklärte der Wirtschaftsminister. 

Insgesamt sind den Angaben zufolge mittlerweile mehr als 95.000 Anträge auf Corona-Hilfen bei der KfW eingegangen. 99 Prozent der Anträge seien bereits abschließend bearbeitet worden. Die Zusagen hätten insgesamt ein Volumen von knapp 46 Milliarden Euro erreicht. Rund 97 Prozent der Anträge kamen demnach von kleinen und mittleren Unternehmen, 99 Prozent davon waren Kredite mit einem Volumen bis drei Millionen Euro.

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