Corona-Pandemie dürfte Bundestagswahlkampf erheblich verändern

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Symbolbild: Wahlbenachrichtigungskarte

Die Corona-Pandemie dürfte auch den Bundestagswahlkampf im kommenden Jahr erheblich beeinflussen. „Ich glaube nicht daran, dass nächstes Jahr in München oder Dortmund 10.000 Leute in einer Halle stehen und einem Kanzlerkandidaten zujubeln“, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil dem Portal Zeit Online. Auch Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner hält Massenveranstaltungen in großen Hallen 2021 für „schwer vorstellbar“.

Selbst wenn es bis zur Bundestagswahl einen Impfstoff geben sollte und Corona bis dahin womöglich unter Kontrolle sei, „werden die Menschen nicht leichtfertig zum vorherigen Verhalten zurückkehren“, sagte Klingbeil. Daher werde sich vor der Bundestagswahl im Vergleich zu früheren Wahlen „wahnsinnig viel mehr digital und im Netz abspielen“.

Die Parteien müssten eben kreativ sein, sagte auch Kellner. Schon bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen im September habe es Open-Air-Kundgebungen und Bürgersprechstunden hinter Plexiglas sowie mit entsprechenden Hygienekonzepten gegeben. An solchen Formaten werde nun auch mit Blick auf das kommende Jahr weiter gearbeitet.

Die FDP will allerdings weiterhin auch mit Großveranstaltungen planen. Das kündigte ihr NRW-Generalsekretär Johannes Vogel in Zeit Online an. „Aber ob der Wahlkampf wirklich auf den Marktplätzen stattfindet, hängt von der Pandemie und der Impfstoffentwicklung ab“, äußerte auch er sich vorsichtig.

Die Bundestagswahl dürfte im kommenden Jahr Ende September stattfinden. Das Problem der Wahlkampfgestaltung stellt sich allerdings schon früher. So sind bereits Mitte März Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz angesetzt, im April dann in Thüringen und im Juni in Sachsen-Anhalt.

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