Grüne und FDP fordern vor den Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie eine Strategie weit über den Jahreswechsel hinaus. „Es braucht eine klare Perspektive bis in das Frühjahr“, schrieb Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt in einem Forderungskatalog, aus dem die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland am Mittwoch zitierten. „Bund und Länder dürfen nicht wieder nur auf Sicht fahren, ein Plan für ein paar Wochen reicht nicht.“
Göring-Eckardt forderte dem Bericht zufolge auch eine „bundesweit einheitliche Hotspot-Strategie“ sowie im Falle von Schul- und Kitaschließungen eine „Betreuungsgarantie“ für alle, „die diese Unterstützung brauchen“. Nötig sei auch mehr Unterstützung für Risikogruppen. Und schließlich dürften sich Unternehmen und Selbstständige „nicht von Monat zu Monat hangeln“ müssen. Sie bräuchten eine „Langfristperspektive“.
Auch der FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle verlangte eine langfristig ausgerichtete Corona-Strategie. „Wir können jetzt schon beobachten, dass erste Inhaber von Geschäften aufgeben, das schlichtweg der Mut und die Hoffnung langsam verloren gehen“, sagte in der RTL-Sendung „Guten Morgen Deutschland“. „Deshalb brauchen wir endlich eine Langfriststrategie bis ins Frühjahr.“
Kuhle warnte vor Überlegungen, vor Weihnachten noch weniger Kunden in die Geschäfte zu lassen als bisher. „Das ist ein Verödungsprogramm für die Innenstädte“, urteilte er. „Wenn Geschäfte ein funktionierendes Hygienekonzept haben, dann ist nicht erklärbar, warum die Zahl der Kunden jetzt weiter gesenkt werden soll. Hier müssen die Ministerpräsidenten und die Bundeskanzlerin dringend nacharbeiten.“