Guterres fordert „friedliche Lösung“ für Konflikt in Äthiopien

Archivbild: António Guterres - Bild: Chatham House, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Archivbild: António Guterres - Bild: Chatham House, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Vor dem Hintergrund der Kämpfe im Vielvölkerstaat Äthiopien hat UN-Generalsekretär António Guterres zu einer „friedlichen Lösung“ aufgerufen. Guterres rief in einer Twitter-Nachricht in der Nacht zum Freitag dazu auf, den Spannungen zwischen der Zentralregierung in Addis Abeba und der Region Tigray umgehend mit einer Strategie der „Deeskalation“ zu begegnen. 

Auch die International Crisis Group (ICG), die sich auf Analysen und Lösungsvorschläge für internationale Konflikte spezialiert hat, forderte „sofortige“ und „konzertierte“ Vermittlungsbemühungen, um eine „größere Krise“ am Horn von Afrika zu vermeiden.

Der äthiopische Regierungschef Abiy Ahmed erklärte unterdessen, der jüngste Militäreinsatz im Norden des Landes habe „klare“ und „begrenzte“ Ziele. Er solle dazu dienen, die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen und das Recht der Bürger zu garantieren, überall im Land in Frieden zu leben. 

Über Opfer nach den jüngsten Kämpfen gab es nur unbestimmte Berichte. Von Diplomaten in Äthiopien war zu erfahren, dass es nach  Gefechten an der Verbindungsstraße von Tigray nach Amhara vermutlich Verluste auf beiden Seiten gegeben habe. Ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte, in einer Krankenstation in Amhara seien 25 verletzte Soldaten behandelt worden.

Die äthiopische Armee hatte am Donnerstag erklärt, sie befinde sich im „Krieg“ mit der Regierungspartei der nördlichen Region Tigray, TPLF. In Tigray gab es zuvor heftige Kämpfe. Ahmed begründete den Armee-Einsatz in der Region mit einem „Anschlag“ der TPLF auf eine Militärbasis. Die TPLF erklärte, einen solchen Angriff habe es nicht gegeben. 

Die TPLF erkennt Abiy, der im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, nicht an. Regionalpräsident Debretsion Gebremichael warf dem Regierungschef am Donnerstag vor, in Tigray „einmarschieren“ zu wollen. Seinen Angaben zufolge stationierte die äthiopische Armee Soldaten in den an Tigray angrenzenden Regionen Amhara und Afar.

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