Journalist hackt sich in Videokonferenz der EU-Verteidigungsminister

Symbolbild: Videokonferenz
Symbolbild: Videokonferenz

Ein niederländischer Journalist hat sich in eine vertrauliche Videokonferenz der EU-Verteidigungsminister gehackt und damit auf eine Sicherheitslücke hingewiesen. Der Reporter Daniel Verlaan habe dafür ein von der niederländischen Verteidigungsministerin Ank Bijleveld auf Twitter veröffentlichtes Foto genutzt, teilte der Sender RTL Nieuws am Freitag mit. 

Auf dem Bild waren fünf der sechs Ziffern des Zugangscodes für das Treffen auf Bijleveld Schreibtisch zu sehen. Die Ministerin befindet sich derzeit in Quarantäne und arbeitet von zuhause aus. Die fehlende Ziffer wurde offenbar auch herausgefunden und Verlaan konnte sich in die Videokonferenz schalten. Auf Videoaufnahmen war der lächelnde Journalist im schwarzen T-Shirt zu sehen, wie er den Ministern zuwinkte. 

„Sie wissen, dass Sie an einem geheimen Treffen teilnehmen?“, fragte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. „Ja, ja, es tut mir leid. Ich bin ein Journalist aus den Niederlanden“, antwortete Verlaan, während im Hintergrund Gelächter der anderen Teilnehmer zu hören war. „Es tut mir leid, dass ich Ihre Konferenz unterbreche, ich werde jetzt gehen.“ Das Ministertreffen wurde im Anschluss aus Sicherheitsgründen abgebrochen.

Ein Sprecher des niederländischen Verteidigungsministeriums sprach von einem „dummen Fehler“. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte mahnte seine Kabinettskollegen, die Online-Sicherheit zu verschärfen.

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