Die AfD in Thüringen hat den Rechtsaußenpolitiker Björn Höcke als Landessprecher für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. Auf einem Landesparteitag in Pfiffelbach erhielt der 48-Jährige, einer der Mitbegründer des vom Verfassungsschutz wegen rechtsextremistischer Bestrebungen beobachteten und inzwischen aufgelösten AfD-„Flügels“, am Samstag 83,56 Prozent der Stimmen. Die AfD ist stärkste Oppositionskraft im Thüringer Landtag, bei der Wahl im vergangenen Jahr holte die Partei 23,4 Prozent.
In seiner Rede vor der Abstimmung auf dem Parteitag kündigte Höcke an, dass die AfD eine „Alternative zum Establishment“ sei und bleiben wolle. Er unterstütze „friedliche patriotische Bürgerbewegungen“ wie etwa Pegida oder den Verein „Zukunft Heimat“; der Verfassungsschutz stuft den Verein „Zukunft Heimat“ als rechtsextremistisch ein.
„Ich sage ‚Ja‘ auch zu Querdenken“, fügte Höcke mit Blick auf die Proteste der sogenannten Querdenken-Bewegung gegen die Corona-Auflagen der Bundesregierung hinzu. Die Querdenker leisteten eine „wertvolle Basismobilisierung“. Seit Wochen sorgt die Querdenken-Bewegung bundesweit mit ihren teils radikalen und teils gewalttätigen Protesten für Schlagzeilen.
Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang hatte Mitte Oktober dem „Tagesspiegel“ gesagt, Anhänger des offiziell aufgelösten „Flügels“ hätten in der AfD einen immer größeren Einfluss. Bei parteiinternen Wahlen kämen sie in Schlüsselpositionen, die Partei radikalisiere sich zunehmend. Die „prägende Persönlichkeit“ des „Flügels“ sei Höcke, der unter anderem einen „unterschwelligen Antisemitismus“ bediene.