Der französische Präsident Emmanuel Macron hat nach den jüngsten islamistischen Angriffen im Land die zögerliche internationale Unterstützung kritisiert. Nach den Angriffen auf den Lehrer Samuel Paty bei Paris und den Anschlag in Nizza mit drei Toten seien „viele Beileidsbekundungen bescheiden“ gewesen, sagte Macron dem Online-Magazin „Le Grand Continent“ am Montag. Als vor fünf Jahren die Redaktion der Satire-Zeitung „Charlie Hebdo“ angegriffen worden sei, sei hingegen die ganze Welt in Paris aufmarschiert.
Die internationale Gemeinschaft habe damals das Recht auf Meinungsfreiheit verteidigt, betonte Macron. Er bekräftigte in dem Interview abermals, dass Frankreich sein Recht auf freie Meinungsäußerung nicht „ändern“ werde, „weil es anderswo schockiert“.
Mit einer Wortmeldung zu den Mohammed-Karikaturen hatte Macron nach dem mutmaßlich islamistisch motivierten Mord an dem Geschichtslehrer Paty Mitte Oktober wütende Proteste und Boykottaufrufe in muslimisch geprägten Ländern ausgelöst. Der Pädagoge hatte die Mohammed-Karikaturen im Unterricht gezeigt, und Macron verteidigte dies wiederholt nach dem Mord im Namen der Meinungsfreiheit.