Studie: Preise für WG-Zimmer in Universitätsstädten steigen trotz Corona-Krise

Wohngemeinschaft
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Trotz der Corona-Krise sind WG-Zimmer für Studenten teurer geworden: Im Schnitt betrug die Zimmermiete in Deutschlands Hochschulstädten zuletzt 400 Euro pro Monat und damit elf Euro mehr als im vergangenen Jahr. Das geht aus einer Analyse des Portals wg-gesucht.de und des Berliner Moses Mendelssohn Instituts (MMI) hervor, die der Nachrichtenagentur AFP am Montag vorlag.

Das Institut untersuchte nach eigenen Angaben die WG-Preise in allen 97 deutschen Universitätsstädten mit mindestens 5000 Studenten. Demnach ist die Miete in München mit durchschnittlich 650 Euro am höchsten; dahinter liegen Städte wie Berlin und Hamburg mit jeweils rund 500 Euro. „An den zehn Hochschulorten mit den angespanntesten Wohnungsmärkten muss mittlerweile mit Wohnkosten von über 500 Euro gerechnet werden“, erklärte das MMI – das betreffe insgesamt 775.000 Studierende.

„Nicht trotz, sondern gerade wegen der Corona-Pandemie setzt sich der seit sechs Jahren andauernde Aufwärtstrend fort“, erklärte Institutsleiter Stefan Brauckmann. Zwar blieben viele ausländische Studenten in ihren Heimatländern und Seminare und Vorlesungen fänden momentan ohnehin fast ausschließlich digital statt. Trotzdem habe die Studienplatznachfrage bundesweit sogar zugenommen: Viele Schulabsolventen wollen laut Brauckmann ausziehen und „Erfahrungen am Hochschulort sammeln“, weil es ihnen wegen der Pandemie an „planbaren Alternativen wie Auslandsaufenthalten, Praktika oder Ausbildungsstellen mangelt“. 

Den Angaben zufolge stiegen die Preise entsprechend vor allem in denjenigen Städten, in denen schon vor der Pandemie besonders wenige ausländische Studierende lebten und der „Preisdämpfungseffekt“ durch ausbleibende internationale Nachfrage geringer war. Der Zimmervermittler wg-gesucht.de verzeichnete zum Beginn der zweiten Infektionswelle nach eigenen Angaben insgesamt keinen Einbruch auf dem studentischen Wohnungsmarkt.

Brauckmann betonte, die hohen Mietkosten seien für Studierende gerade in der Corona-Krise eine Belastung – denn sie könnten sich nicht einfach wie üblich etwas in der Gastronomie oder in Freizeit-Einrichtungen dazu verdienen. Ohne günstigere Angebote und „passgenaue Unterstützung der jungen Menschen“ entscheide „noch mehr als schon bisher das Elterneinkommen über den Hochschulort und die späteren Beschäftigungsperspektiven“, warnte Brauckmann.

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