Trumps früherer Sicherheitsberater kritisiert US-Teilabzug aus Afghanistan

US-Militär
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Der frühere Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, hat vor einer raschen Reduzierung der US-Truppen in Afghanistan gewarnt. Entsprechende Pläne von Trump seien „keine gute Idee“, sagte Bolton dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Die Zahl von künftig nur noch 2500 US-Soldaten, die nach Trumps Plänen auch für den Irak gelten soll, bezeichnete Bolton als willkürlich: „Das sind politische Zahlen – ohne Verbindung zu den militärischen Anforderungen in den jeweiligen Ländern.“ Trump interessiere sich nicht für den konkreten internationalen Kontext, etwa die noch laufenden Verhandlungen mit den radikalislamischen Taliban in Afghanistan. 

Zudem zeige er keinerlei Respekt gegenüber der künftigen US-Regierung unter Joe Biden. Dem werde als neuer US-Präsident nichts anderes übrig bleiben, als je nach Entwicklung der Lage über die Truppenstärke neu zu entscheiden.

Bolton fügte hinzu, es sei generell falsch, in einer Übergangsphase nach der Präsidentschaftswahl Änderungen an den Institutionen der äußeren Sicherheit der USA vorzunehmen. Der Ernst der Weltlage spreche dagegen. „Aber so ist Trump: Er handelt einfach kindisch.“ Auf die Frage, wie sein aktueller Rat an die Europäer lautet, sagte Bolton: „Zähne zusammenbeißen, abwarten, Trump aussitzen.“

Trump lässt zum Ende seiner Amtszeit rund 2000 der 4500 in Afghanistan stationierten Soldaten abziehen. Die USA hatten ihre Truppenstärke nach Abschluss eines Abkommens mit den Taliban Ende Februar schon von rund 13.000 auf etwa 4500 deutlich abgesenkt.

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