Die meisten Nutzer von Vergleichsportalen schließen dort auch unmittelbar einen Vertrag ab: In einer am Montag veröffentlichten Umfrage der Verbraucherzentralen unter tausend Nutzern sagten 61 Prozent, sie hätten einen Versicherungsvertrag unmittelbar über das Vergleichsportal abgeschlossen, weitere 22 Prozent wurden vom Vergleichsportal für den Vertragsabschluss auf die Seite des gewählten Anbieters weitergeleitet. 67 Prozent der Nutzer schlossen demnach einen Vertrag mit einem Energieversorger unmittelbar ab, weitere 16 Prozent nach Weiterleitung auf das Portal des Anbieters.
Der Großteil der Befragten sagte, Kosten und Leistungen des Vertrages seien transparent und klar dargestellt. Jüngere Nutzer fanden sich dabei auf den Portalen weniger gut zurecht als ältere.
Allerdings wurde nur nach Vertragsabschlüssen der letzten zwölf Monate gefragt, erklärten die Verbraucherzentralen. Bei Verträgen mit Energieversorgern entstünden steigende Kosten durch wegfallende Neukundenboni in der Regel aber erst nach dem ersten Vertragsjahr. „Und manch einer mag erst im Versicherungsfall bemerken, dass der gewählte Versicherungstarif wichtige Leistungen nicht enthält.“
Die Verbraucherschützer warnten daher vor versteckten Fallen. Der vermeintlich kostenfreie Vergleich werde zu einem großen Teil durch die Provisionen der Anbieter für Vertragsabschlüsse finanziert. Die Portale verdienen nur dann, wenn über sie auch Verträge abgeschlossen werden. Die Anbieter wiederum stehen unter dem Druck, auf einem der ersten Plätze des Vergleichs erscheinen zu müssen – erreichen können sie dies etwa durch eine hohe Provision.
Vergleichsportale seien „ein Geschäftsmodell voller Fehlanreize, das zu Intransparenz und falschen Versprechungen einlädt“, warnten die Verbraucherschützer. Verbraucher müssten daher unbedingt auf die Gestaltung der Rankings und das Kleingedruckte der Angebote achten.