Außenminister Deutschlands und Irlands halten Brexit-Einigung weiter für möglich

London und EU
London und EU

Trotz der negativen Signale aus Brüssel und London halten die Außenminister Deutschlands und Irlands eine Einigung in den Brexit-Verhandlungen noch immer für möglich. „Wir glauben, dass eine Einigung zwar schwierig ist, aber dass sie immer noch möglich ist“, sagte Außenminister Heiko Maas (SPD) bei einem Treffen mit seinem irischen Kollegen Simon Coveney am Freitag in Berlin. Die EU werde weiterverhandeln, solange das Fenster für eine Einigung „auch nur einen Spalt breit geöffnet ist“. 

„Wir wollen eine Einigung, aber eine Einigung die sinnvoll ist“, sagte Maas. Die EU sei aber auch für den Fall vorbereitet, dass es keine Einigung gebe. Und in diesem Fall würden die EU und Großbritannien „trotzdem Partner und Freunde“ bleiben. „Es wird in unserer Verantwortung liegen, dass auch nach einer solchen Situation sehr deutlich zu machen“, sagte Maas. 

Sein irischer Kollege Coveney sagte, sein Land sei mit am stärksten vom Brexit betroffen. „Wir glauben immer noch, dass es möglich ist, eine Einigung über die künftigen Beziehungen zu erzielen und einen Handelsvertrag zu schließen“, sagte Coveney. 

Kurz zuvor hatte der britische Premierminister Boris Johnson einen Austritt Großbritanniens aus der EU ohne Handelsabkommen als „sehr, sehr wahrscheinlich“ bezeichnet. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe „niedrige Erwartungen“, dass ein Übereinkommen noch rechtzeitig abgeschlossen werde, hieß es am Freitag beim EU-Gipfel in Brüssel. Ein Treffen der beiden Politiker am Mittwochabend in Brüssel hatte keine Annäherung der Positionen gebracht.

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