Der Chef der Mainzer Firma Biontech geht davon aus, die Mutation des Coronavirus mit dem in seinem Unternehmen entwickelten Impfstoff in den Griff zu bekommen. Der bestehende Impfstoff gegen das Coronavirus könnte falls erforderlich binnen sechs Wochen „umgearbeitet“ und speziell auf die Mutation zugeschnitten werden, sagte Ugur Sahin am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Dies wäre „technisch innerhalb kürzester Zeit“ möglich, allerdings müsste ein neuer Impfstoff noch einmal ein Zulassungsverfahren durchlaufen.
Sahin bekräftigte aber seine Einschätzung, dass der bestehende Impfstoff auch gegen die kürzlich bekannt gewordene Mutation hilft – er halte dies für „außerordentlich wahrscheinlich“. Biontech werde die Wirksamkeit des Vakzins bei der Mutation nun wissenschaftlich untersuchen und in zwei Wochen Ergebnisse vorlegen.
Die neue Mutation des Coronavirus, die bislang vor allem in Südostengland festgestellt wurde, bereitet weltweit große Sorgen. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte am Wochenende erklärt, diese Form des Erregers sei „bis zu 70 Prozent ansteckender“ als die Ursprungsvariante. Zahlreiche Staaten beschränkten den Reiseverkehr.