Bundesregierung will europäischen Reiseverkehr mit Großbritannien stoppen

Flughafen
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Die Bundesregierung will nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung wegen einer neuen Coronavirus-Variante den Reiseverkehr von Großbritannien in andere europäische Länder abriegeln. Ab Mitternacht bis zum 6. Januar solle zunächst der Flugverkehr aus Großbritannien untersagt werden, berichtete die Zeitung am Sonntag. Noch offen sei, wie mit dem Verkehr durch den Eurotunnel und dem Seeverkehr verfahren werden solle.

Dem Bericht zufolge will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) noch am Sonntagnachmittag mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron telefonieren. Merkel trete für eine konzertierte Aktion der EU ein, so der Bericht – Deutschland hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft.

Die Niederlande verhängten bereits ein Landeverbot für Passagiermaschinen aus Großbritannien, Belgien und Italien wollen dem Beispiel folgen. 

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte, den Flugverkehr auch nach Deutschland zu beschränken. Zwar sei noch nicht endgültig geklärt, ob die schnellere Verbreitung dieser Virus-Variante an einer höheren Infektiösität liege, sagte Lauterbach der Berliner „taz“ (Montagausgabe). 

Er halte es aber „für wahrscheinlich, dass es ansteckender ist“. Darum sollte vorsichtshalber auch in Deutschland die Einreise eingeschränkt werden. Dass die neue Variante auch den Erfolg der Impfung beeinflusst, glaube er aber nicht.

Der Virologe Alexander Kekulé aus Halle forderte den sofortigen Stopp von Flügen aus Großbritannien nach Deutschland. Kekulé sagte „MDR Aktuell“, mit einem Flugverbot gebe es „möglicherweise noch eine Chance“, die Ausbreitung zu verhindern. Es sei klar, dass die Mutation deutlich ansteckender sei. 

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