Impfstoff-Lieferungen an die Länder kommen offenbar ins Stocken

Impfung - Bild: Nodar via Twenty20
Impfung - Bild: Nodar via Twenty20

Kurz nach dem offiziellen Start der Corona-Impfkampagne kommen offenbar die Impfstoff-Lieferungen des Bundes an die Länder ins Stocken. Der Bund habe am Mittwoch mitgeteilt, dass es in der ersten Januarwoche „entgegen der bisherigen Zusage voraussichtlich keine Impfstofflieferung“ geben werde, erklärte die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) in München. Erst ab 11. Januar soll Bayern wieder wöchentliche Lieferungen über jeweils 107.250 Impfdosen vom Bund erhalten. 

Die bayerische Ministerin Huml zeigte sich verärgert. „Es ist für mich unverständlich, wie gerade bei derartig hohen Infektionszahlen eine komplette Lieferung einfach entfallen kann“, erklärte sie. „Die eigentlich zugesagten Impfdosen waren in unseren Impfzentren bereits fest eingeplant.“

Einem Bericht des Magazins „Business Insider“ zufolge betrifft dies alle Bundesländer. Das Magazin beruft sich auf einen internen Bericht des Bundesgesundheitsministeriums. Deutschlandweit stünden derzeit knapp 1,34 Millionen Dosen des Biontech-Impfstoffes zur Verfügung, zitiert das Magazin aus dem Bericht. Die nächste Lieferung könne aber erst am 11. Januar wieder stattfinden.

Das Bundesgesundheitsministerium erklärte gegenüber AFP, dass die Lieferungen insgesamt wie vorgesehen stattfänden. „Wie geplant wurden bis Ende des Jahres 1,3 Mio Impfstoffdosen an die Bundesländer ausgeliefert“, erklärte der Sprecher. „Die heutige Lieferung deckt nach den Planungen von Biontech auch die erste Januarwoche ab.“ Ab dann erfolgten die „avisierten Lieferungen von circa 670.000 Dosen pro Woche“.

Der Koordinator der Taskforce Corona-Pandemie des bayerischen Gesundheitsministeriums, Staatssekretär Klaus Holetschek, zeigte sich unzufrieden mit dem Vorgehen des Bundes. „Für eine professionelle Planung benötigen wir frühzeitig verlässliche Informationen zu den bevorstehenden Impfstofflieferungen.“ 

Die Informationspolitik des Bundes sei „hier stark verbesserungswürdig, denn bislang erreichen uns die benötigten Informationen leider nur sehr zögerlich und meist kurzfristig“. Eine Terminvergabe für die Impfung mache „nur dann wirklich Sinn, wenn alle Voraussetzungen für eine Impfung erfüllt sind“ – und dazu zähle in erster Linie Impfstoff, erklärte Holetschek.

Nach Angaben von Ministerin Huml bremsen die Lieferprobleme den Fortgang der Impfkampagne aus: „Aktuell sind wir dadurch in unserem Impfangebot stark beschränkt. Wir können leider nur das anbieten, was uns vom Bund geliefert wird.“

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