Johnson: Austritt aus EU-Binnenmarkt ist ein „großartiger Moment“

Boris Johnson - Bild: Andrew Parsons / No 10 Downing Street
Boris Johnson - Bild: Andrew Parsons / No 10 Downing Street

Der britische Premierminister Boris Johnson hat den bevorstehenden Austritt aus dem EU-Binnenmarkt als historische Weichenstellung für Großbritannien bezeichnet. „Dies ist ein großartiger Moment für dieses Land“, sagte Johnson am Donnerstag in seiner Neujahrsansprache. „Wir halten unsere Freiheit in unseren Händen und es liegt an uns, das Beste daraus zu machen“. Großbritannien werde künftig ein „offenes, großzügiges“ und international ausgerichtetes Land sein, das sich dem freien Handel verpflichte. 

Johnson äußerte sich in seiner Rede auch zuversichtlich über den Kampf gegen die Corona-Pandemie. Es stehe ein „harter Kampf“ bevor, sagte er mit Blick auf die Ausbreitung der kürzlich entdeckten Corona-Mutation. Großbritannien könne dabei aber auf zwei Impfstoffe zurückgreifen, fügte er mit Blick auf die Zulassung des Präparats des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca hinzu. 

Die Auslieferung des Vakzins im Vereinigten Königreich soll am Montag beginnen. Seit Anfang Dezember ist bereits der Corona-Impfstoff des deutschen Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer in Großbritannien verfügbar. 

Das Vereinigte Königreich könne die Dinge künftig „anders – und wenn nötig besser – als unsere Freunde in der EU handhaben“, sagte Johnson. Das Land könne „Handelsabkommen rund um die Welt“ abschließen und sich zu einer „wissenschaftlichen Supermacht“ entwickeln.

Großbritannien scheidet in der Nacht zum Freitag aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion aus. Punkt Mitternacht endet damit die Post-Brexit-Übergangsperiode. Dann tritt ein Handelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien in Kraft. 

Der Vertrag, auf den sich beide Seiten nach zähen Verhandlungen erst am 24. Dezember geeinigt hatten, soll Chaos in den beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen verhindern. Für einen regulären Ratifizierungsprozess reichte die Zeit bis zum Jahresende aber nicht mehr aus. Daher sollen die vereinbarten Regeln zunächst mindestens bis zum 28. Februar übergangsweise angewandt werden.

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