Kinderschutzbund dringt auf Lockdown-Hilfe für arme Familien

Armut - Bild: Vinokurov_Yury via Twenty20
Armut - Bild: Vinokurov_Yury via Twenty20

Der Deutsche Kinderschutzbund fordert für die Zeit des harten Lockdowns finanzielle Unterstützung für arme Familien. „Wir geben jetzt viel Geld aus, um Kneipen, Restaurants und den Einzelhandel zu retten“, sagte Verbandspräsident Heinz Hilgers den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Montag. „Arme Kinder dürfen aber nicht noch mehr abgehängt werden als ohnehin schon.“

Hilgers forderte unter anderem „die Übernahme der Kosten für ein digitales Endgerät für bedürftige Kinder“. Es sei für die Betroffenen „fast nicht zu schaffen, für ihre Kinder ein Laptop oder Tablet für den Fernunterricht zur Verfügung zu stellen“, führte er zur Begründung an. 

Der Kinderschutzbund-Präsident wies zudem darauf hin, dass viele Kinder aus armen Familien Anspruch auf ein kostenloses Mittagessen in Kita oder Schule haben. Durch die Schließungen der Einrichtungen falle dies „ersatzlos weg“. Nötig sei daher auch eine „Kompensationszahlung“ an die betroffenen Familien.

„Der harte Lockdown ist für alle Familien eine große Herausforderung“, urteilte Hilgers. „Wer aber Haus und Garten hat, dem fallen die Kontaktbeschränkungen sicherlich leichter als Familien, deren Wohnverhältnisse beengter sind“, gab er zu bedenken. „Letztere sind übrigens oftmals die vielfach beklatschte Kassiererin oder Krankenpflegerin, deren Einkommen nicht ausreicht, um davon eine Familie ernähren zu können und die deshalb auf ergänzende Leistungen angewiesen sind.“

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