Google und Amazon müssen in Frankreich Bußgelder in Millionenhöhe zahlen. Nach Angaben der Datenschutzbehörde Cnil vom Donnerstag muss Google eine Rekordstrafe von 100 Millionen Euro zahlen, Amazon weitere 35 Millionen Euro. Die Pariser Behörde begründete die Bußgelder mit unzulässigen Cookies auf den Computern oder Handys der Nutzer.
Die Datenschutzbehörde warf den beiden US-Internetkonzernen einen schwerwiegenden „Verstoß gegen das Privatleben von Internet-Nutzern“ vor. Die Cookies – also Textdateien zum Nachvollziehen des Nutzerverhaltens – würden ohne Zustimmung der Verbraucher auf ihren Endgeräten gespeichert. Dies ermögliche es Google und Amazon, „zahlreiche Informationen über die betroffenen Personen zu sammeln, um ihnen anschließend Werbung zu präsentieren“.
Die Datenschützer begründeten die hohen Strafen mit der Marktmacht der beiden Konzerne: Google hat demnach bei Suchmaschinen einen Marktanteil von 90 Prozent in Frankreich, Amazon steht für rund 20 Prozent des Online-Handels.
Die beiden US-Konzerne bedauerten die Strafen. Sie erklärten, sie seien um einen hohen Verbraucherschutz bemüht. Google kritisierte die französischen Datenschutzregeln zudem als „unsicher und ständiger Entwicklung unterworfen“.