In Frankreich ist derzeit viel von brutaler Polizeigewalt die Rede – die Justiz geht aber auch Gewalt gegen Polizisten nach. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete nach Ausschreitungen bei einer Demonstration am Samstag Ermittlungen wegen „Gewalt gegen Amtspersonen in einer Gruppe“ ein, wie ein Justizmitarbeiter am Dienstagabend bestätigte.
Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie eine Gruppe von Menschen Polizisten auf dem Pariser Bastille-Platz angreift. Die Beamten werden mit Steinen und anderen Dingen beworfen, ein Mann schlägt mit einer Eisenstange auf die Polizisten ein. Als einer der Polizisten zu Boden stürzt, wird er geschlagen und getreten.
Keiner der mutmaßlichen Täter konnte nach den Justizangaben bisher identifiziert werden. Bei landesweiten Demonstrationen gegen Polizeigewalt gegen einen schwarzen Musikproduzenten in Paris und ein umstrittenes Sicherheits-Gesetz waren am Wochenende nach Angaben des Innenministeriums insgesamt 98 Polizisten verletzt worden.
Zu den Verletzten auf Seiten der Demonstranten gibt es keine offiziellen Angaben. Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen schwerer Gesichts-Verletzungen, die ein aus Syrien stammender Fotograf und früherer Mitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP erlitt. Reporter ohne Grenzen machte „inakzeptable Polizeigewalt“ dafür verantwortlich.