Die Polizei in Dresden erwartet trotz des behördlichen Verbots einer Demonstration der sogenannten Querdenken-Bewegung am Samstag zahlreiche Demonstranten gegen die Corona-Maßnahmen. Es sei von einer bundesweiten Mobilisierung auszugehen, darunter ein höherer Anteil von Rechtsextremisten, teilte die Polizeidirektion Dresden am Donnerstag mit.
Die Polizei bereitet sich demnach auf mehrere Einsatzszenarien vor. Es seien Wasserwerfer angefordert worden, die im Stadtgebiet sichtbar stationiert werden sollten. Außerdem sei die Zahl der Gewahrsamräume erhöht worden.
Polizeipräsident Jörg Kubiessa erklärte, wenn das Versammlungsverbot gerichtlich bestätigt werde, sei die Verhinderung von Ansammlungen die Hauptaufgabe der Polizei. „Sollte unser kommunikativer Ansatz scheitern, kommen vor allem Platzverweise und Gewahrsamsnahmen als geeignete polizeiliche Mittel in Frage.“
Falls das Versammlungsverbot gekippt werde, sei von einer „konfrontativen Versammlungslage“ auszugehen. Die Polizei werde die unterschiedlichen Versammlungen trennen und die geltenden Hygienevorschriften durchsetzen. Falls sich ein Großteil der Versammlungsteilnehmer nicht an Beschränkungen und Auflagen halte, werde eine Auflösung geprüft.
Das Dresdner Ordnungsamt hat die Querdenken-Demonstration verboten, weil dort nach den Erfahrungen Abstandsgebote nicht eingehalten und die Maskenpflicht nicht befolgt würden. Außerdem würden alle polizeilichen Aufforderungen völlig ignoriert. Parallel zu den Gegnern der Corona-Maßnahmen sind für Samstag auch sieben Gegendemonstrationen in der Dresdner Innenstadt angemeldet.