Trotz rückläufiger Neuinfektionen in Portugal hat die Regierung die bestehenden Corona-Restriktionen verlängert. Dadurch sollten zu Weihnachten und Silvester „einige Ausnahmen“ ermöglicht werden, erklärte der portugiesische Ministerpräsident António Costa am Samstag in Lissabon. Endgültig über diese vorübergehenden Lockerungen entschieden werde aber erst am 18. Dezember.
Ende Oktober war in Portugal ein Teil-Lockdown in Kraft getreten, der mittlerweile den überwiegenden Teil des Landes betrifft. In den besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffenen Regionen gilt eine Ausgangssperre in der Nacht und an Wochenenden. Schulen und Geschäfte sind aber überall im Land weiterhin geöffnet.
Für Weihnachten plant die Regierung, das sonst an Wochenenden geltende Verbot auszusetzen, aus Gemeinden mit hohen Corona-Fallzahlen in andere Gemeinden zu fahren. An Silvester soll dieses Verbot aber wieder gelten. Außerdem sollen an Weihnachten und in der Silvesternacht die nächtlichen Ausgangssperren verkürzt werden. Auch Restaurants dürfen voraussichtlich länger geöffnet bleiben.
Der wegen der Pandemie seit dem 9. November geltende Ausnahmezustand war am Freitag bis zum 23. Dezember verlängert worden. Die Regierung hat aber bereits angekündigt, ihn erneut mindestens bis zum 7. Januar zu verlängern.
Durch die Restriktionen hat Portugal die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen von fast 6500 vor zwei Wochen auf mittlerweile weniger als 4000 Fälle zurückgefahren. Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten sei aber weiterhin „extrem hoch“, betonte Costa. Seit Beginn der Pandemie starben in dem Zehn-Millionen-Einwohner-Land fast 5000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion.