Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat im Parlament der Opfer der Corona-Pandemie gedacht und den Einsatz der Beschäftigten in Heimen und Krankenhäusern gewürdigt. „Zahlen sind abstrakt – dahinter stehen aber persönliche Schicksale“, sagte der Parlamentspräsident am Freitag im Bundestag. „Und Angehörige, die sich vielfach von den Sterbenden nicht würdig verabschieden konnten.“
„Wir denken auch an all diejenigen, die in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen unter den verschärften Kontaktbeschränkungen besonders leiden, weil die ihnen nahe Stehenden Abstand halten müssen“, fügte Schäuble hinzu. Die vielen Menschen in den Heil- und Pflegeberufen leisteten in Heimen und in Privathaushalten überlebenswichtige Hilfe. Sie arbeiteten an der physischen und psychischen Belastungsgrenze und seien dabei einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt.
„Wie menschlich eine Gesellschaft ist, bemisst sich an ihrem Umgang mit den Schwächsten, sagte Schäuble weiter. „Und hier zeigt die Pandemie, dass es in unserer Hand liegt, wie gut wir diesem Anspruch gerecht werden.“ Es brauche keine Feiertage, sich darauf zu besinnen.
Der Bundestag kam am Freitag zu seiner letzten regulären Sitzung in diesem Jahr zusammen. Die ursprünglich für den Freitag geplante Sitzung des Plenums wurde wegen der Corona-Pandemie abgesagt, es findet lediglich die Gedenkstunde zum 75-jährigen Bestehen der Vereinten Nationen statt.