Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigt sich zum Jahresende selbstkritisch. Auf die Frage, für welche Fehler er 2020 um Verzeihung bitten müsse, sagte er laut einer Vorabmeldung vom Dienstag der Wochenzeitung „Die Zeit“: „Wir hätten als Bundesregierung früher beginnen sollen, Masken zu besorgen. Und ich hätte das als Gesundheitsminister früher anstoßen sollen.“ Eine Pflegekraft, der im Frühjahr FFP2-Masken fehlten, könne er nur um Verständnis bitten.
Auch mit Blick auf seine eigenen Mitarbeiter räumt der Minister Schwächen ein: „Wenn ich es im Nachhinein betrachte, gab es beispielsweise im März und April ein oder zwei extrem angespannte Situationen im Ministerium, in denen ich fairer zu Kolleginnen und Kollegen hätte sein können.“
Umgekehrt zeigte sich Spahn großzügig: „Ich bin nicht nachtragend.“ Er fügte hinzu: „Unverzeihlich sind für mich nur Ereignisse, bei denen Vertrauen zutiefst missbraucht wurde. Das geschieht höchstens im Privaten.“ Im April hatte Jens Spahn im Bundestag mit Bezug auf die Pandemie gesagt, die Deutschen würden einander in den kommenden Monaten viel verzeihen müssen.