Die Nachfrage nach staatlich geförderten Wohnheimplätzen hält auch in der Corona-Pandemie an, wohingegen das Versorgungsniveau weiterhin niedrig bleibt. Das ist das Ergebnis einer am Montag vorgestellten Statistik des Deutschen Studentenwerks (DSW). Demnach hinkt die Versorgung mit staatlich gefördertem Wohnraum der Zahl der Studierenden stark hinterher.
Die sogenannte Unterbringungsquote, die das Verhältnis von Studierenden zu geförderten Wohnheimplätzen abbildet, liege nur noch bei rund 9,5 Prozent. Das entspricht rund 2,5 Millionen Studierenden auf etwa 240.000 Wohnheimplätze. 1991 waren es noch rund 1,6 Millionen Studenten und 246.000 Plätze im Wohnheim.
Laut Studentenwerk ist die Gesamtzahl der Studierenden seit 2007 um 49 Prozent gestiegen, die Zahl der öffentlich geförderten Wohnheimplätze hingegen nur um acht Prozent. „Die Schere darf nicht noch weiter auseinandergehen“, warnte der DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde.
Nach seiner Einschätzung wird die Nachfrage auch hoch bleiben, „wenn die Pandemie einmal beendet oder gut im Griff ist“. „Denn bei einer Mischung von Präsenz- und digitaler Lehre müssen die Studierenden vor Ort sein, zumal Bibliotheken nur dort vorzufinden sind“, erklärte der DSW-Generalsekretär. Mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen sei eine „dringend notwendige, gesamtstaatliche Aufgabe“.