Vater von Hanau-Attentäter erstattet rassistische Anzeigen

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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Der Vater des Attentäters von Hanau hat in den vergangenen Monaten offenbar zahlreiche Anzeigen mit teils rassistischen Inhalten erstattet. Er forderte in Schreiben an die Bundesanwaltschaft und die Hanauer Staatsanwaltschaft die Entfernung sämtlicher Gedenkstätten, die an die Opfer des Attentats erinnern, weil er darin „Volksverhetzung“ sehe, wie der „Spiegel“ am Dienstag berichtete. Demnach forderte der 73-Jährige auch die Tatwaffen zurück.

Die Staatsanwaltschaft in Hanau bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass „mehrere Anzeigen in diesem Zusammenhang“ eingegangen seien. Der Inhalt der Anzeigen könne aber weder kommentiert noch bewertet werden.

Wie zudem aus Kreisen der Bundesanwaltschaft verlautete, entspricht auch die Forderung nach der Rückgabe der Tatwaffen sowie nach einer Reaktivierung der Internetseite des Attentäters den Tatsachen. Beides sei Teil der Ermittlungen des Generalbundesanwalts.

Laut dem „Spiegel“-Bericht ist der 73-jährige Vater des Attentäters überzeugt, dass sein Sohn von einem „unbekannten Geheimdienst“ ermordet wurde, der auch den Anschlag verübt haben soll. Der Vater selbst wurde dem Bericht zufolge in der Tatnacht kurzzeitig festgenommen und vernommen. Eine Beteiligung an dem Anschlag wurde ihm demnach jedoch nicht nachgewiesen.

Am 19. Februar hatte ein 43-Jähriger aus rassistischen Motiven in Hanau neun Menschen mit ausländischen Wurzeln getötete. Nach seinen Angriffen auf Bars und einen Kiosk wurden der Mann und seine 72-jährige Mutter zu Hause tot aufgefunden. Das Attentat löste großes Entsetzen aus.

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