Weltärztepräsident: Lockdown muss bis in den Februar hinein gelten

Symbolbild: Lockdown
Symbolbild: Lockdown

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hält eine Verlängerung des harten Lockdowns bis mindestens in den Februar hinein für notwendig. „Die hohen aktuellen Infektionszahlen werden erst in vier bis fünf Wochen zu einer deutlich höheren Zahl von Todesfällen führen“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ vom Freitag. „Deswegen werden wir den Lockdown weiter verlängern müssen über den Januar hinaus.“

Das Ziel, die Zahl der Corona-Neuinfektionen unter 50 pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen zu drücken, werde frühestens am 20. Januar erreicht – „wenn sich alle strikt an die Beschränkungen hielten“, sagte Montgomery. „Es wird mit Sicherheit noch später werden.“

Der Mediziner stellte zugleich diesen von der Regierung ausgegebenen Zielwert in Frage. „Besser wären nur 35 pro 100.000“, sagte er.

Montgomery riet dazu, sich an Weihnachten mit Familienbesuchen zurückzuhalten. „Vielleicht ist es besser, Oma und Opa zu schützen, indem man sich nicht mit ihnen trifft. Dann hat man eine höhere Gewähr, dass man sie auch im nächsten Jahr noch treffen kann.“

Seit Mittwoch gelten in Deutschland zusätzliche Beschränkungen, die bei der Eindämmung der Corona-Pandemie helfen sollen. Sie gelten vorerst bis zum 10. Januar. Am 5. Januar wollen Bund und Länder über das weitere Vorgehen beraten.

„Auch nach dem Lockdown darf man nicht sofort alles wieder öffnen“, mahnte Montgomery. „Man muss sehr vorsichtig und schrittweise öffnen.“ Er räumte ein, dass der Lockdown nicht „ewig“ durchhaltbar sei. „Entscheidend ist, dass jetzt eine Strategie entwickelt wird, wie das Land wieder langsam aufgeweckt werden kann. Es kann ja nicht ewig so weitergehen.“

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